Antrieb für die Anästhesie

Maßgefertigte Lösung für die Medizintechnik

Antrieb für die Anästhesie

In den letzten Jahren hat sich die Medizintechnik in atemberaubenden Tempo weiterentwickelt. Moderne Anästhesie- und Beatmungssysteme tragen dazu bei, dass die für viele Operationen notwendigen Vollnarkosen immer sicherer und schonender werden. Exakt auf diese Systeme abgestimmte Antriebslösungen übernehmen dabei eine Schlüsselrolle.

Antriebsdrehmoment

Faulhaber hat eine neue Generation metallbürstenkommutierter Motoren eingeführt: die Motoren der Serie 1024…SR mit einem Durchmesser von 10mm. In Kombination mit einem Getriebe kann ein Abtriebsdrehmoment von 300mNm erreicht werden, was dem Doppelten ähnlicher auf dem Markt erhältlicher Produkte entspricht. Mit seinem hohen Drehmoment/Drehzahl-Verhältnis meistert der Motor unterschiedliche Lasten bei reduzierten Drehzahlschwankungen und sorgt so für einen ruhigen Gleichlauf. Dabei bietet er einen sehr geringen Geräusch- und Vibrationspegel. Leistung und Drehmoment der neuen Serie basieren auf einer Neugestaltung nahezu aller Motorelemente. Sie umfasst z.B. eine neue Spule, ein neues Kommutierungssystem und einen neuen Magneten. Daraus ergibt sich ein deutlich breiterer Drehzahlbereich unter Last, ein Dauerdrehmoment von 1,5mNm bei 7500U/min und eine Abgabeleistung von über 3W. Die Spannung kann zwischen 6 und 12V gewählt werden. Die Motorleistung lässt sich durch eine einzigartige Bandbreite an Kombinationselementen in den High-End-Bereich bringen. Der Motor kann mit einem magnetischen oder einem optischen Encoder verbunden werden, wenn elektromagnetische Beeinflussungen verhindert werden sollen. Bei der optionalen Kombination mit einem 12/4-Planetengetriebe bietet er außerordentliche Leistungswerte. Hervorzuheben ist auch die Länge der Encoder/Motor/Getriebe-Kombination, die bei einer vierstufigen Reduktionskonfiguration unter 51mm betragen kann. Die optionalen spielarmen Stirnradgetriebe beseitigen Drehspiel und sorgen für hohe Präzision zu einem konkurrenzfähigen Preis. Die Serie 1024…SR bietet eine längere Lebensdauer durch die Integration einer Funkenunterdrückungsschaltung, die die Schädigung von Bürsten und Kollektor reduziert. Das daraus resultierende saubere Kommutierungssignal erhöht zudem die Genauigkeit der Motorsteuerung. Der neue Motor eignet sich aufgrund seiner Leistungsfähigkeit bei kleinen Abmessungen und geringem Gewicht auch für tragbare Geräte. Seine niedrigen Vibrationspegel ermöglichen den Einsatz in hochgenauen Anwendungen, beispielsweise in optischen Geräten oder Hochpräzisionswerkzeugen. In der optionalen Kugellagerversion eignet er sich auch für Anwendungen mit Radiallasten. Der Motor ist außerdem erhältlich mit einem zweiten Wellenende, in einer Vakuum-Ausführung und einer Ausführung mit erweitertem Temperaturbereich (-30 bis +125 °C).

Ein typisches Beispiel für die Leistungsfähigkeit moderner Medizintechnik liefert das Anästhesiegerät Zeus Infinity Empowered (IE) von Dräger, das das komplette Spektrum – von der differenzierten Beatmungstherapie bis zur Überwachung, Integration der Infusionstechnik sowie Automatisierung von Teilfunktionen – mit einem System ermöglicht.

Austauschbare und sterilisierbare Turbineneinheit

Mit einem Turbinenventilator kann das Gerät auch als geschlossenes Anästhesiesystem mit vollständiger Rückatmung betrieben werden. Die exakte Dosierung der Narkosegase im geschlossenen System reduziert den Gas- und Anästhesiemittelverbrauch. Die turbinenbasierte Beatmung erlaubt zudem zu jeder Zeit die freie Durchatembarkeit (Spontanatmung) des Patienten. Sowohl Erwachsene als auch Kinder und Neugeborene können damit über die komplette Narkose hinweg adäquat beatmet werden. Die Turbineneinheit, auch als Blower-Unit bezeichnet, lässt sich im Bedarfsfall mit wenigen Handgriffen austauschen und ist autoklavierbar. Sie wird in einer intensiven Behandlung mit 134°C heißem Dampf sterilisiert. An die eingesetzten Komponenten stellt das allerdings hohe Anforderungen, da Turbine, Antrieb und Co. dem heißen Wasserdampf standhalten müssen. Alle in der Turbineneinheit verbauten Komponenten dürfen nur aus biokompatiblen Materialien bestehen, da sie unmittelbar mit der Atemluft des Patienten in Kontakt stehen. Außerdem sind kompakte Abmessungen gefragt, damit die Einheit sich gut im Anästhesiegerät integrieren lässt und bei Austausch und Reinigung einfach á zu handhaben ist. Für den eingesetzten Motor ist deshalb – neben Robustheit, Biokompatibilität und Zuverlässigkeit – auch eine hohe Leistungsdichte obligatorisch.


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