Automatisierungstechnik-Dialog bei Blumenbecker

Automatisierungstechnik-Dialog bei Blumenbecker

„Industrie 4.0 bedeutet
Wertschöpfung in Echtzeit“

Anfang Mai hatte die Firma Blumenbecker, westfälischer Spezialist in den Bereichen Automatisierungstechnik, Engineering, Industriehandel und -service sowie Technik, zum Automatisierungstechnik-Dialog 2015 eingeladen. Neben interessanten Fachgesprächen mit rund 300 Ingenieuren und Fachleuten zeigten zahlreiche Gastaussteller ihr Produktspektrum rund um die industrielle Automation. Außerdem bot das Rahmenprogramm zahlreiche beachtenswerte Vorträge.
Zwei der insgesamt sechs Vorträge drehten sich um das derzeit viel diskutierte Thema Industrie 4.0. Professor Thomas Bauernhansl, Leiter des IFF an der Unversität Stuttgart sowie des IPA Fraunhofer, richtete einen übergeordneten Blick auf das Mega-Thema und verwies vor allem auf die Chancen, die sich daraus volkswirtschaftlich für die Wertschöpfung ergeben könnten. „Bei Industrie 4.0 personalisiert der Kunde sein Produkt selber, auf Basis einer bestehenden Plattform“, so Bauernhansl. Als anschauliches Beispiel nannte er das iPhone, das, auf einer gemeinsamen Hardware-Basis aufsetzend, erst durch die vom Nutzer nach persönlichen Vorlieben installierten Apps kundenspezifisch und einmalig wird. „Die Community wird zum Co-Creator. Das bedeutet dezentrale Wertschöpfung in Echtzeit.“, zeigte sich Bauernhansl überzeugt. Wie diese Wertschöpfung in der Praxis aussehen kann, beweist das gastgebende Unternehmen Blumenbecker anschaulich in der im September letzten Jahres fertig gestellten, rund 8.000 Quadratmeter großen Produktionshalle für Schaltanlagen am Standort Beckum. Von der Warenannahme bis zum Qualitätscheck am Ende der Fertigungskette ist dort alles im Sinne der Prozessoptimierung durchgängig miteinander vernetzt. Einblick in diesen Bereich gaben Uwe Pohlmann, Prokurist und Leiter Steuerungstechnik, sowie Thomas Hagemann, Handlungsbevollmächtigter und Gruppenleiter Steuerungstechnik bei Blumenbecker. Über den gesamten Tag bot das Unternehmen seinen Gästen anhand regelmäßiger Firmenführungen die Gelegenheit, die ‚intelligente Fabrik‘ live zu begutachten. Bei beiden oben genannten Vorträgen wurde eindrücklich verdeutlicht, welch große Bedeutung die ‚Datenwolke‘ eines Unternehmens bei der Realisierung von Industrie 4.0 einnimmt. Daher erntete der Vortrag ‚IT-Security in der industriellen Praxis‘ von Dr. Thomas Störtkuhl, Teamleiter Industrial IT Security Embedded Systems beim TÜV Süd, besondere Beachtung. „Eine IT-Infrastruktur gleicht häufig einem Sack Flöhe“, so Störtkuhl. Der Start eines IT-Sicherheitsprozesses sei für viele Unternehmen wie ein Berg, bei dem man nicht wisse, wie man ihn besteigen solle. Nichtsdestotrotz sei es unbedingt erforderlich, diesen Prozess auf Basis der IEC62443 als relevantem Standard für die Security in industriellen Kommunikationsnetzwerken anzugehen. Das Thema Maschinensicherheit und die damit verbundenen Normen behandelte Franz-Josef Lauer, Inhaber des nach ihm benannten Ingenieurbüros, das Dienstleistungen rund um die CE-Kennzeichnung anbietet. Ferner gewährte die ganztägige Veranstaltung noch Einblicke in die Bereiche Exportkontrolle, Zulassung von Maschinen und Anlagen in Nordamerika sowie das für Schaltanlagenbauer und -betreiber besonders interessante Thema der neuen Normung nach IEC61439. Erstmalig gab es auch die Möglichkeit für Kunden, Gesprächstermine mit den Mitarbeitern der internationalen Blumenbecker Gesellschaften in China, Indien, USA und Polen zu vereinbaren. Diese Option wurde gerne in Anspruch genommen und so konnten erste Sondierungsgespräche stattfinden. Abgerundet wurde der informative Tag mit einem Gastvortrag des Wirtschaftswissenschaftlers Professor Dr. Dr. Franz-Josef Radermacher über ‚Wohlstand und Balance in weltweiter Perspektive‘. (jwz) n


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