Durchgängig digitaler Workflow


Vernetztes, virtuelles Arbeiten in der Cloud

Höhere Flexibilität bei reduziertem Aufwand ermöglicht das cloud-basierte Engineering. Die Idee dahinter: OEMs installieren alle bei ihren Kunden eingesetzten Varianten des TIA Portales einmal in virtuellen Maschinen (VMs) in ihrer privaten Cloud und haben dann von jedem autorisierten Arbeitsplatz oder Programmiergerät aus Zugriff darauf. Damit haben beispielsweise Servicetechniker im Einsatz immer die richtige, vor Ort benötigte Version dabei und verlieren keine Zeit. Die zentrale Verwaltung auf dem Cloud-Server reduziert den Aufwand für die Software-Pflege, da nur eine Version auf einer VM aktualisiert werden muss, die sich theoretisch beliebig oft vervielfältigen lässt. Über den TIA Portal Cloud Connector können sich mehrere Anwender aus der Cloud heraus mit verschiedenen Steuerungen bzw. Anlagen verbinden und damit arbeiten. Das funktioniert über Subnetzgrenzen hinweg und ermöglicht eine Trennung zwischen IT- und Produktions-/Maschinennetzwerk. Bei alldem bestimmt die Leistung des Server-Systems die Performance, während die Hardware-Anforderungen an die Client-Systeme sinken. Für zusätzliche digitale Services, beispielsweise zur vorbeugenden Wartung durch Datenanalyse oder den globalen Zugriff auf verschiedene Standorte, lassen sich Simatic-S7-1500-Controller via TIA Portal an die Siemens-Cloud MindSphere anbinden.

Offenheit über Systemgrenzen hinweg

Abermals erweitert hat Siemens die Offenheit seines Frameworks zu externen Systemen und Tools. Dafür stellt das TIA Portal unter anderem die Programmierschnittstelle TIA Portal Openness zur Verfügung. Diese ist für Maschinenbauer von Vorteil, die in der Konstruktion und im Engineering standardisierte Abläufe etabliert haben. Denn dann lässt sich außer der Konfiguration die eigentliche Programmerstellung für verschiedene Maschinenvarianten oder -module automatisieren. Dazu erstellt der Anwender ein eigenes Programm, zum Beispiel in C-Sharp oder Visual Basic, für den Aufruf immer wieder benötigter Aktionen. Das können Dinge sein wie Projekt öffnen, Objekte aus einer Bibliothek in ein Projekt kopieren oder Gerät übersetzen. Die Openness-Schnittstelle gibt über DLLs Zugriff auf die dafür benötigten Objekte und Funktionen im TIA Portal und auf externe Quellen; das System erstellt danach über Code-Generatoren ferngesteuert das Programm. Das ist deutlich schneller als händisches Bedienen und dazu fehlerfrei. So lässt sich im Idealfall die gesamte Applikation automatisiert erstellen, was das Engineering beschleunigt.

Anbindung an PDM/PLM

Darüber hinaus ermöglicht das Teamcenter Gateway die Anbindung an das Produktdatenmanagement in der Datenkollaborations-Plattform Teamcenter von Siemens für Design, Planung und Engineering. Damit können TIA-Portal-Projekte, also alle für eine Maschine oder Anlage relevanten Ressourcen, zentral abgelegt, verwaltet und gepflegt werden. Das schafft die Voraussetzung für ein konsistentes Änderungs- und Prozessmanagement sowie für die Zusammenarbeit weltweit verteilter Teams. Über das Add-on Target 1500S, eine neue Schnittstelle für Simatic-S7-1500-Software-Controller und die CPU 1518 ODK zu Matlab/Simulink, lassen sich auf komplexen Rechenmodellen basierende Automatisierungslösungen einfach automatisiert in Anwenderprogramme übersetzen. Das erspart redundante Arbeiten sowie Fehler und führt schneller zu besseren Ergebnissen. Ein zunehmend digitaler, über den gesamten Lebenszyklus von Maschinen und Anlagen hinweg offener, vernetzter und virtueller Workflow führt Hersteller und Betreiber schneller, flexibler und sicherer zum Ziel. Er zeigt die Möglichkeiten auf dem Weg zur digitalen Fabrik.


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