Planung und Visualisierung von Produktionsumgebungen

Fallstricke in der Fabrikplanung

Bild: SEH Engineering GmbH

Bei der Planung und Integration neuer Prozesstechnik gibt es einige Faktoren, die die alten und neuen Strukturen stören können – etwa Platz- und Raumaspekte. Dies ist jedem Unternehmer bewusst, der seine Produktionsumgebung verändern möchte. Doch im Streben nach einer schlanken und platzsparenden Produktionsumgebung nicht dabei, gehen immer wieder einige an sich wichtige Factoren unter. Noch immer kommt es oft vor, dass der Plan zwar eine optimale Nutzung der wertvollen Hallenflächen vorsieht, die Umsetzung am Ende jedoch wenig damit zu tun hat. Dabei verschafft freie Hallenfläche gerade der Logistik viel Beinfreiheit, die dort für eigene Optimierungen genutzt werden kann. Ein häufiger Fallstrick ist die Hallenumgebung. In einer Produktionshalle sind unterschiedliche Produktionsanlagen, Förderanlagen und Fertigungsmaschinen untergebracht. Zusätzlich sind Hallenstahlbauten und vorhandene Stahlbaubühnen sowie Schutznetzflächen – viele von der Decke abgehangen – vorhanden. All dies muss bei der Anlagenplanung bereits während der Konstruktionsphase berücksichtigt werden, damit die Anlage später reibungslos integriert werden kann.

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Gewicht beachten

Auch das Gewicht der Förderanlage kann eine Stolperfalle darstellen. Eine neue Anlage inklusive des benötigten Stahlbaus zum Befestigen sowie zum Herstellen der nötigen, begehbaren Unterschutzflächen müssen optimal geplant und der Stahlbauanteil dabei so gering wie möglich gehalten werden. Dies ist notwendig, da alle zum Einbau der Fördertechnik notwendigen Lasten in die vorhandene Hallenstahlbaustruktur eingeleitet werden und die maximale Gesamtlast begrenzt ist. Aus diesem Grund sollten Anlagen bei der Planung niemals nur für Gewicht und Statik geprüft werden. Es gilt immer alle relevanten und bestehenden Gewichte einzurechnen. Dies gilt insbesondere, wenn viel Hängefördertechnik zum Einsatz kommt.

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Integration im laufenden Pozess

Ein weiterer Fallstrick ist die Integration der Anlage, da sich diese oftmals auf laufende Prozesse auswirkt. Oft steht nur ein sehr kleines Zeitfenster zur Verfügung, in denen die Produktion ruht und die Anlagen eingebaut werden können. Kommt es zu Verzögerungen, kann das die Produktionsraten mindern und finanziellen Einbußen bedeuten.

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Sicherheit hat oberste Priorität

Ein weiterer wichtiger Aspekt des gesamten Prozesses ist die Sicherheit. Diese hat höchste Priorität, damit Montagemitarbeiter und Bediener nicht zu Schaden kommen. Zum einen gilt das für die Fördertechnik selbst – die Erstellung der Gefährdungsbeurteilungen ist essenziell, um einen reibungslosen und sicheren Betrieb der Maschine zu ermöglichen – zum anderen gilt es ebenso für die Montage der Förderanlage. Dabei müssen alle Sicherheitsvorschriften und Regeln beachtet werden. Darüber hinaus gibt es unzählige Werksnormen und -vorschriften, die je nach Unternehmen unterschiedlich sind und ebenfalls eingehalten werden müssen. Zum Schluss sei noch der Aspekt der Verfügbarkeit als Störfaktor genannt. Keine Förderanlange ist wie die andere. Das bedeutet, dass beim Bau überwiegend auch individuelle Lösungen notwendig sind. Diese speziell konstruierten Maschinenteile müssen ebenfalls reibungslos und sicher funktionieren. Grundsätzlich gilt: Alle Anlagenkomponenten einer Förderanlage müssen für eine Verfügbarkeit der Gesamtanlage von mehr als 99 Prozent ausgelegt sein. Diese hohe Verfügbarkeit bildet bereits während des Engineerings die Basis für alle neu entwickelten Komponenten.

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