Himmelsleiter in die Cloud


Fazit

Die Entwicklungen im Zuge der Fabrik der Zukunft üben fraglos einen großen Einfluss auf die SPS-Landschaft aus. Es zeichnet sich ab, dass die Umsetzung speicherprogrammierter Steuerungen als Software-Lösung auf Industrie PCs weiter an Boden gewinnen. Aufgrund mangelnder Echtzeitfähigkeit werden Cloud-Umgebungen in absehbarer Zeit jedoch kaum als Betriebsumgebung für SPS-Anwendungen geeignet sein. Als Informations- und Analysedrehscheibe helfen sie jedoch den Unternehmen, Mehrwert aus den Daten ihrer traditionellen Automatisierungssysteme zu generieren. Kurz: Die Cloud ergänzt SPS beziehungsweise IPC-Systeme und ersetzt sie nicht. n Vorteil Cloud

1. Der umfassende Kommunikationsanspruch neuer Industrie-Konzepte ist eng verbunden mit der Überzeugung, dass aus der intelligenten Kombination von Daten unterschiedlicher Ebenen neue aussagekräftige Informationen resultieren. Bereits kleine, überschaubare Szenarien bewirken hier eine Optimierung produktionstechnischer Abläufe. Die Produktionsparameter und Statusinformation (Auslastung, Materialverbrauch, Stillzeiten etc.) aus der Steuerungsebene der Produktion lassen sich beispielsweise mit den Messwerten der Temperatursensoren sowie Daten zum Energieverbrauch zusammenführen. Die Analyse der Verbrauchsdaten zu verschiedenen Tageszeiten und in unterschiedlichen Konstellationen geben wertvolle Hinweise auf Einsparpotenziale für Betriebskosten, etwa in Produktionen mit hohem Energieeinsatz. Mit dem Wissen aus der Analyse lassen sich Fertigungsaufträge kosteneffizient auf die Anlagen im Konzern verteilen.

2. Einen direkten Mehrwert bieten Cloud-Services ebenso, wenn eine vorausschauende Wartung etabliert werden soll. Die für die Instandhaltung der Maschinen oder Anlagen wichtigen Daten sind in der Regel nicht ausschließlich über einen einzigen Kanal zugänglich. Vielmehr wird die Betriebstemperatur über ein Thermometer mit seriellem Anschluss geliefert. Die Vibrationsmessungen erfolgen über ein Schwingungsmesser mit Ethernet-Interface und die Informationen zur Rotationsgeschwindigkeit stammen aus der SPS. Für die vorausschauende Wartung ist es daher erforderlich, die Daten aus den unterschiedlichen Kanälen zusammenzuführen. Die Analyse der über die Zeit gesammelten Daten ermöglicht Muster in der Zusammensetzung von Parameterwerten zu identifizieren, die für eine instandhaltungsrelevante Situation typisch ist. Sobald in der kontinuierlichen Auswertung der aktuellen Werte eine vergleichbare Konstellation entdeckt wird, wird nun automatisiert der zugehörige Wartungsprozess einleitet. Auf diese Weise wird die Gefahr eines Maschinenausfalls gemindert und die Effizienz eines Maschineneinsatzes gesteigert.

3. Im Falle eines defekten Werkteils kann das Steuerungssystem einer Produktionsstraße wiederum von der betriebswirtschaftlichen Anwendung autonom die zugehörige Bestellnummer anfordern. Wird der Bestell-Button geklickt, kann das Steuerungssystem weitere Informationen zu möglichen Ausfallzeiten o.ä. an das ‚zuständige‘ Beschaffungsprogramm übermitteln, wo im Anschluss unter Abwägung von Dringlichkeit, Verfügbarkeit und Preis automatisch der beste Lieferant den Auftrag erhält. Parallel dazu startet das Produktionsplanungssystem eine Umverteilung der Aufträge inklusive aller logistischen Vorarbeiten auf die anderen Anlagen, um Lieferzusagen trotz anstehender Reparatur einzuhalten.


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