Kompetenz im Engineering

Kompetenz
im Engineering

Auch in diesem Jahr hatte das Unternehmen ITQ zum Kompetenztag in Sachen Engineering eingeladen. Auf der Agenda stand eine Vielzahl an Themen und Fragen rund um das Engineering der Zukunft und Industrie 4.0.
Traditionell begrüßte ITQ-Chef Dr. Rainer Stetter die rund 120 Gäste auf der Veranstaltung in Garching bei München und stellte dabei die Frage in den Raum: „Sind wir auf die Digitalisierung im Zeitalter von Industrie 4.0 vorbereitet?“ Er sieht bei dieser Entwicklung Chancen und Risiken. Mit Cyber-Physical Systems werde zwar alles digital, vernetzt und intelligent, es entstünden aber auch neue Märkte. Der Tag im Business Campus bei ITQ stand ganz im Zeichen des Stellenwerts der Software, der agilen mechatronischen Entwicklungsmethoden sowie der Ideen für Industrie 4.0-fähige Maschinen. Entsprechend gingen weitere Vorträge auf die Roadmap für mechatronisches Engineering, die Software als Mittelpunkt des Kundenprozesses oder die Frage ein, was zuerst kommt, Tool oder Methode. Ergänzend zu den Vorträgen bot sich den Teilnehmern der Veranstaltung eine Ausstellung mit zwölf Themeninseln, an denen unter anderem namhafte Automatisierer wie Siemens, Beckhoff, B&R, Rexroth oder Phoenix Contact ihre Software- und Engineering-Lösungen präsentierten. Weiterhin gab es gute Möglichkeiten zur Kontaktpflege und zum Erfahrungsaustausch. Das SPS-Magazin hat sich unter anderem mit drei Vertretern des Maschinenbaus unterhalten.

Vom Knäuel zu geordneten Strukturen

Wie Trumpf als weltweit tätiges Unternehmen zu besseren Maschinen kommt, schilderte Matthias Munk, Leiter der Software-Entwicklung, am Beispiel der Entwicklung des Programmiersystems TruTops Boost, „Am Anfang glich unsere Software-Welt einem Knäuel. Die Systeme waren komplex, fehleranfällig und verursachten hohe Kosten“, so Munk. Mehrere hundert Mannjahre Programmieraufwand seien notwendig gewesen, bis mit dem System ein durchgängiger Prozess von der Konstruktion bis zum NC-Programm entstand. Aber die Mühen hätten sich mehr als gelohnt. „Die integrierte 3D-Konstruktion, das intuitive Bedienkonzept und der hohe Automatisierungsgrad machen die Prozesse um 30 Prozent schneller“, sagte Munk und gab zu. „Dass ein Maschinenbauer solch ein Software-Projekt stemmen kann, daran hatte ich anfangs große Zweifel.“ Die agile Methode, alles in kleine Softwarestücke zu schneiden, habe sich bewährt. „Sie macht alles transparent, schnell planbar und sorgt für schnelles Agieren – vorausgesetzt allerdings: die Disziplinen reden miteinander. Wir müssen Interdisziplinarität leben“, betonte Munk.

Software mit Maschine

„Wie bekommt man eine Organisation dazu, dass sie sich mit Software beschäftigt?“ Dieser Frage ging Optima-Geschäftsführer Dr. Georg Pfeifer nach. Vor allem die Modularisierung sieht er als den Meilenstein in der Entwicklung: „Seit man Software in Stücke schneidet, gewinnt sie in Unternehmen an Bedeutung.“ Den Status quo beschreibt Pfeifer als Engineering 3.0: Zu den gängigen Methoden zählten Scrum, FMEA, Master Module, Simulation, virtuelle Inbetriebnahme sowie modulare Dokumentation. „Damit läuft die Inbetriebnahme heute viel entspannter vor Ort durch den Prozessspezialisten und Softwareingenieur.“ Nichts bleibe dem Zufall überlassen, alles sei virtuell vorbereitet und simuliert. Dass Industrie 4.0 und die damit einhergehende Digitalisierung den Stellenwert der Software verstärken, steht für Pfeifer außer Frage: „Allerdings wird das Ende der Diskussion um Industrie 4.0 noch Jahre andauern.“


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