Motion-Control-Plattform

Motion-Control-Plattform

Apps für die Antriebsebene

Die Entwicklungsgeschwindigkeit nimmt in der Automatisierung immer mehr an Fahrt auf. Vor allem Kommunikation und Software bestimmen das Tempo. Letztlich hebt die hohe Vernetzung alles auf eine neue Evolutionsstufe, die das Etikett Industrie 4.0 trägt. Auch die Antriebs- und Servotechnik muss auf diese Trends vorbereitet sein.

RAUS (Bild: AMK Arnold Müller GmbH & Co. KG)
RAUS (Bild: AMK Arnold Müller GmbH & Co. KG)

Die Entwicklung um ihrer selbst willen ist sicherlich kein guter Antrieb für den Fortschritt im Maschinenbau. Nicht immer gelingt es, alles, was technisch möglich ist auch unmittelbar in einen Kundennutzen zu übersetzen. Aber jeder Kunde möchte sich für die Zukunft gut gerüstet sehen – auch wenn niemand die sprichwörtliche Glaskugel zur Befragung heranziehen kann. Flexibilität ist also angesagt, um auf künftige Entwicklungen und Trends reagieren zu können. Und natürlich rückt auch die Usability in den Fokus, denn neuere Technik muss sich unbedingt auch in einer einfacheren Anwendung widerspiegeln.

Innovative und einfache Bewegungsführung

Mit dem MultiServo hat AMK jetzt eine Motion-Control-Plattform entwickelt, die den Weg bereitet für eine ebenso innovative wie einfache Form der Bewegungsführung – vor allem durch eine komfortable Parametrierung mit Apps. Das integrierte, kompakte Gerätesystem vereint vier Wechselrichter samt Einspeisung mit einer Motion-Control-Steuerung und ist für mehrachsige Anwendungen konzipiert. Das Gerätesystem verfügt über so viel Rechenleistung, dass es neben der reinen Motorregelung noch rechenintensive Interpolation erledigen kann. Damit werden echtzeitkritische Bewegungs- und Steuerungsaufgaben komplett in die Antriebsebene ausgelagert. Die Bewegungsfunktionen befinden sich in entsprechend spezialisierten Apps; sie erlauben eine komfortable und intuitive Parametrierung der Bewegungen. Die verschiedenen Apps decken auf Basis der standardisierten Sprachen der IEC61131-3 derzeit die Anwendungen Kurvenscheiben, Handhabungsaufgaben, Pick&Place-Bewegungen, Querschneider sowie mehrachs-koordinierte Achsverbünde (Interpolation) ab. Durch variable Feldbus-Schnittstellen lässt sich das Gerätesystem flexibel mit überlagerten Steuerungen verbinden und arbeitet somit unabhängig von der Marke der eingesetzten Steuerung. Ob dabei intelligente Antriebsregler mit SPS-Funktionen, streng hierarchische Architekturen mit zentralem Kopf oder auch eine Mischung des Ganzen das Mittel der Wahl ist: Die Hardware tritt bei allen Lösungswegen immer mehr in den Hintergrund.

OPC UA als gemeinsamer Nenner

In der nächsten Stufe wird dann zunehmend auf Industrie-Hardware verzichtet werden, um – gerade für die nicht-zeitkritische Ablaufsteuerung – stattdessen auf Standardgeräte aus dem Konsumbereich zurückzugreifen. Dabei stellt OPC UA als Kommunikationsschnittstelle für alle sicher, dass der Datenaustausch auch zwischen Geräten funktioniert, die auf den ersten Blick so gar keine Gemeinsamkeiten haben. Künftig wird die SPS wohl um ihre Stellung als Herzstück der Maschinenautomatisierung bangen müssen. Angesichts der Tatsache, dass Smartphone und Tablets vor allem durch ihre einfache Handhabung bestechen, wird diese Technik auch die Automatisierung in naher Zukunft bestimmen. Erste Demomaschinen liefern bereits vielversprechende Ergebnisse und auf der SPS IPC Drives in Nürnberg wird AMK auch eine derartige Demo auf dem Messestand präsentieren.


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