Roboter für alle Fälle


Vollautomatische Prüfungen im Dauerbetrieb

Der Prüfvorgang beginnt bei zwei Probenmagazinen, die bis zu 80 Flach- und ca. 110 Rundproben aufnehmen. Eine Neubefüllung der Magazine erfolgt in der Regel im Acht-Stunden-Takt über einzelne Schubkästen. Sie können bei Bedarf separat aus dem Magazin herausgezogen werden, ohne die Prüfvorgänge innerhalb der Roboterzelle zu unterbrechen. Nach der Aufnahme der Probe durch den Roboter wird deren Länge bestimmt. Hierfür wird die Probe an einer Lichtschranke vorbeigeführt und die jeweilige Probenlänge anhand des Verfahrwegs des Roboters ermittelt sowie auf Plausibilität mit dem zugehörigen Datensatz auf dem übergeordneten Leitrechner überprüft. Anschließend wird der Data-Matrix-Code ausgelesen, mit dem jede Probe bereits bei ihrer Herstellung versehen wird. Dieser Code enthält für die Weiterverarbeitung relevante Informationen zum Probentyp, zu den Abmessungen sowie zum Material. Für jeden Probentyp sind zudem individuelle Prüfpläne und Anforderungen hinterlegt. Diese werden mit den Informationen des Codes abgeglichen. Erst mit der entsprechenden Freigabe geht eine Probe in den nächsten Schritt. Bevor der eigentliche Zugversuch durchgeführt werden kann, muss der Probenquerschnitt an mehreren Punkten vermessen werden. Hierfür wird der Prüfling in eine Dicken- und Breitenmessstation eingebracht. Dort erfolgt die exakte Vermessung mittels Lasermikrometer – die für die Dehnungsmessung notwendige Prüffläche wird ermittelt. Nach der Querschnittsvermessung erhält der Prüfling von einem Spezialdrucker die erforderlichen Messmarkierungen. Schließlich beginnt der eigentliche Metallzugversuch nach DIN6892-1 mit einer Prüfkraft von bis zu 400KN. Dazu wird der Prüfling in die Prüfmaschine transportiert und hydraulisch gespannt. Alle innerhalb der Norm geforderten Werte können ermittelt werden. Unter anderem werden während des Zugversuches die im Vorfeld aufgebrachten Messmarkierungen von einem Laserextensometer optisch erfasst, um die Dehnungsverteilung präzise nach Probenabschnitten auswerten zu können. Somit kann beispielsweise auch der genaue Zeitpunkt des Probenbruches bestimmt werden.

330 Proben in 24 Stunden

In einer speziellen Prüf-Software kann das Personal verschiedene Programmvarianten auswählen und zwischen allen relevanten Anwendungsfällen variieren. Die Ergebnisse der Versuche können in Echtzeit am Terminal verfolgt werden. Je nach Prüfanforderung stehen verschiedene Ausgabemasken zur Verfügung. Bei Bedarf arbeitet die Prüfanlage vollautomatisch im 24h-Betrieb. Im Prüffeld können in diesem Zeitraum bis zu 330 Proben verarbeitet werden. Die ermittelten Resultate werden automatisiert und entsprechend der Prüfpläne an einen Host-Rechner übertragen und verwaltet. Im Verlauf des Zugversuches bereitet der Roboter bereits die nächste Probe vor. Nach der Prüfung werden die Probenhälften entnommen und im Schrottcontainer oder in einer separaten Schublade zur manuellen Nachkontrolle abgelegt. Die Anlage erreicht im durchgehenden Betrieb eine Taktzeit von 4 Minuten und erfüllt dabei alle sicherheitstechnischen Standards. Das Sicherheitsprogramm des Industrieroboters macht mechanische Achsbereichsüberwachungen überflüssig und verhindert, dass der Roboter aus seinem definiertem Arbeitsraum ausbrechen kann.


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