Schaltschrank-Kühlgeräte werden kommunikationsfähig

Schaltschrank-Kühlgeräte werden kommunikationsfähig

Mit Industrie 4.0 hat die Digitalisierung bereits in vielen Bereichen der industriellen Fertigung Einzug gehalten. Davon ausgenommen war bislang größtenteils die Klimatisierung von Schaltschränken. Dies ändert sich nun: Die kommunikationsfähigen Kühlgeräte der Cool X-Serie von Pfannenberg lassen sich direkt in die Automatisierungssysteme der Anwender einbinden. Diese haben so ganz neue Möglichkeiten hinsichtlich der Zustandsüberwachung, Fernwartung und Effizienz – und das ohne Eingriffe in die IT-Struktur des Unternehmens.
Schaltschränke in Industrieanlagen müssen kontinuierlich überwacht werden, um Überlastungen und technische Störungen an der empfindlichen Elektronik zu vermeiden. Anwender in der Industrie erwarten höchste Verfügbarkeit und schnellen Service. Denn das Schlimmste für produzierende Betriebe sind Maschinenstillstände und Produktionsausfälle. Gerade der unbemerkte Ausfall von Kühlsystemen kann in der Industrie kostspielige Folgen haben. Kommunikationsfähige Schaltschrank-Kühlgeräte helfen, diese Risiken deutlich zu reduzieren. Pfannenberg hat deshalb die eigenen Klimatisierungslösungen auf die vernetzte Produktion hin optimiert. Ein erstes Ergebnis der intensiven Entwicklungsarbeit sind kommunikationsfähige Schaltschrank-Kühlgeräte, die dank Premium-Controllern via Modbus relevante Zustands-, Diagnose- und Alarmzustände übermitteln können. Dabei werden alle gängigen Standards unterstützt und die gesendeten Daten lassen sich direkt in die Maschinensteuerung zur Weiterverarbeitung und Visualisierung einbinden. Mit den smarten Kühlgeräten der Cool X-Serie erhalten Kommunikationsfähigkeit und Intelligenz Einzug in der Schaltschrank-Klimatisierung. Auf Basis dieser Grundlage eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten, um bislang ungenutztes Optimierungspotential der Kühlgeräte auszuschöpfen.

M2M-Kommunikation

Beispielweise bietet Pfannenberg Anwendern die Möglichkeit, die Kühlgeräte komfortabel aus der Ferne zu überwachen. Der Aufbau der entsprechenden Kommunikationslösung sieht folgendermaßen aus: Die Kühlgeräte kommunizieren via Modbus mit dem angeschlossenen GSM-Modul mit integrierter SIM-Karte. Dieses überträgt die empfangenen Daten in Echtzeit über eine sichere M2M-Mobilfunkverbindung entweder direkt an die Steuerungstechnik des Anwenders oder in die Cloud der Dinge der Telekom Deutschland, Kooperationspartner von Pfannenberg für diese Lösung. Durch die autarke Mobilfunk-Verbindung ist kein Eingriff in das IT-System des Betreibers notwendig, was für den Großteil der Unternehmen von zentraler Bedeutung ist. Die eingehenden Daten lassen sich für eine Darstellung aufbereiten und live auf einer speziellen Website, dem Dashboard, anzeigen. Das Abrufen dieser Website erfolgt losgelöst vom laufenden System einfach über einen gängigen Webbrowser. Anwender können sich das Dashboard beispielsweise über einen externen Bildschirm am Schaltschrank oder internetfähige Endgeräte anzeigen lassen. Auf diese Weise ermöglicht es das System, live und ortsunabhängig, das bedeutet weltweit, nützliche Geräteparameter abzurufen.

Präventive Wartung

Durch den ortsunabhängigen Zugriff auf die Live-Daten der Kühlgeräte sind Anwender in der Lage, diese effizienter zu überwachen und präventiv zu warten: Die zuständigen Mitarbeiter in der Produktionsleitung, im Service und in der Instandhaltung werden frühzeitig über mögliche Störungen oder einen drohenden Ausfall informiert. Das gibt ihnen die Möglichkeit, zeitnah zu reagieren, bevor der Ernstfall eintritt, was zu einer erhöhten Maschinen- und Anlagenverfügbarkeit beiträgt. Überwachung und Wartung der Kühlgeräte werden durch verschiedenste Statusinformationen vereinfacht. Beispielsweise wird eine Servicemeldung angezeigt, wenn das vorprogrammierte Serviceintervall ansteht. Anwendern wird dadurch die Möglichkeit gegeben, Serviceeinsätze rechtzeitig zu planen und zu bündeln – eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu rein kalendarischen Wartungen, wo teilweise gar kein Service-Bedarf besteht. Zudem werden verschiedene Zustände und Alarme signalisiert, z.B. Gerät läuft, Schaltschranktür geöffnet oder Übertemperatur intern bzw. extern detektiert. Diese Statusanzeigen lassen sich sowohl als Warnungen an den Betreiber verwenden als auch in automatisierte Steuerungssysteme moderner Produktionsanlagen einbinden. Die Analyse der thermischen Belastung über einen längeren Zeitraum ermöglicht außerdem die exakte Bestimmung der Wartungsintervalle entsprechend der Umgebungsbedingungen am Einsatzort. Die Temperaturen und Geschwindigkeiten einzelner Bauteile wie Kompressoren oder Lüfter werden ebenfalls aufgezeichnet. Die Auswertung dieser Daten über einen längeren Zeitraum hinweg kann beispielsweise aufzeigen, dass das Gerät ununterbrochen im Grenzbereich läuft und die berechnete Kühlleistung möglicherweise nicht ausreicht. Auf diese Weise können Anwender frühzeitig reagieren und potentiellen Maschinenstillständen rechtzeitig vorbeugen.


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