Sercos: Vielversprechender Ansatz

Sercos: Vielversprechender Ansatz

Mit OPC-UA steht ein universeller Kommunikationsstandard zur Verfügung, der es erlaubt, Systeme von der Unternehmensebene bis hin zur Steuerungs- oder Feldebene miteinander zu vernetzen. OPC-UA kann nicht nur auf beliebigen Plattformen mit verschiedenen Programmiersprachen in Geräte integriert werden, sondern es können auch beliebig komplexe Systeme vollständig mit OPC-UA beschrieben werden. Doch obwohl OPC-UA faktisch ein Kommunikationsstandard ist, der sich von der Unternehmensebene bis hinab zur Feldebene erstreckt, gibt es zwei wesentliche Einschränkungen. Zum einen kann OPC-UA bestehende Feldbus- und Industrial-Ethernet-Systeme nur dort ersetzen, wo keine hohen zeitlichen und deterministischen Anforderungen an die Kommunikation bestehen. Zum anderen legt OPC-UA nur fest, wie Daten beschrieben und ausgetauscht werden. Die eigentliche Bedeutung der Daten (Semantik) ist nicht festgelegt. Ein vielversprechender Ansatz ist deswegen, das Sercos-Echtzeit-Protokoll und die von Sercos definierten Profile mit OPC-UA zu kombinieren bzw. auf OPC-UA abzubilden. Prozess- und Gerätedaten werden somit auf einheitliche und herstellerübergreifende Weise nicht nur lokal über den Sercos-Echtzeitbus, sondern auch über eine beliebige übergeordnete Netzwerkinfrastruktur über OPC-UA zur Verfügung gestellt. Besonders interessant ist die Nutzung der Multiprotokollfähigkeit von Sercos, welche es erlaubt die Protokolle OPC-UA und Sercos in einer gemeinsamen, einheitlichen Ethernet-Infrastruktur zu nutzen, ohne dabei die Echtzeitcharakteristik von Sercos zu beeinträchtigen. Auch ohne laufende Sercos-Echtzeit-Kommunikation ist ein durchgängiger Zugriff auf die Maschinenperipherie möglich, da in einem Sercos-Netzwerk Protokolle koexistieren können und Protokolle nicht getunnelt werden. Eine technische Arbeitsgruppe unter dem Dach der Nutzerorganisation von Sercos arbeitet derzeit an einer OPC-UA Companion Specification für Sercos, in der die Abbildung der Sercos-Profile (u.a. Antriebs-, E/A-, Encoder und Energy-Profil) auf das OPC-UA-Informationsmodell beschrieben wird. Bis Mitte des Jahres ist die Verabschiedung dieser Spezifikation geplant. Hersteller haben bereits mit Implementierungen entsprechender OPC-UA-Server begonnen.


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