Drei Veränderungen in der Maschinenbaubranche

Was nach der Corona-Krise bleibt

Bild: ©industrieblick/stock.adobe.com

Es war ermutigend zu sehen, dass so viele Hersteller unter großen Schwierigkeiten die Bemühungen zur Fertigung von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) einschließlich Gesichtsvisieren, Masken, Beatmungsgeräten, Handgelen und anderen wichtigen medizinischen Hilfsmitteln unterstützen. Viele dieser Produkte waren das Ergebnis eines kreativen Einfallsreichtums aufseiten der Design-Ingenieure – darunter ein britisches Unternehmen, das aus herkömmlichen Schnorchelmasken Beatmungsgeräte für Corona-Patienten machte. Für einen Großteil der hergestellten Produkte wurden jedoch öffentlich verfügbare Open-Source-Designs verwendet, darunter solche, die sich mithilfe von 3D-Druck herstellen lassen.

Open-Source-Software

Open-Source-Software ist nichts Neues, und der Maschinenbau kann bereits jetzt auf eine breite Vielfalt an kostenloser Open-Source-Software blicken, die dazu verwendet werden, um viele der heutigen grundlegenden Industriesysteme zu erzeugen. Wir erwarten jedoch einen wachsenden Trend zur Verwendung im Design-Engineering, wie z.B. für Robotik-Tools, für Motorendesign und -simulation oder für den 3D-Druck von kostengünstigen Präzisionsmikroskopen.

Fernarbeit

Die Pandemie führte dazu, dass rund 25 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland von zu Hause aus arbeiteten, während es im Vorjahr nur etwa 12 Prozent waren. In Großbritannien arbeiten die Hälfte der Erwerbstätigen von zu Hause aus. Jedoch ist dies für Unternehmen in den Fertigungs- und Einzelhandelsbranchen größtenteils unmöglich. Da erscheint es nicht verwunderlich, dass laut einer Umfrage des Forschungsunternehmens Leesman, von den 52.240 Beschäftigten, die in Großbritannien im Fertigungs- und Maschinenbausektor tätig sind, 53 Prozent über keinerlei Erfahrung in der Arbeit von Zuhause aus verfügen. Auch wenn in Fertigungsunternehmen nicht jeder von zu Hause aus arbeiten kann, wird der Einsatz von Fernprozessen und Fernsteuerungssoftware zunehmen. Dies kann sich vor allem bei industriellen Alarmanlagen als nützlich erweisen, die in Notfällen SMS-Warnungen an die zuständigen Mitarbeiter verschicken können. Die Mitarbeiter können diese Warnungen dann zur Kenntnis nehmen, sich aus der Ferne über ein beliebiges Gerät anmelden, sei es ein Smartphone, ein Tablet oder ein Desktop-PC, und das Problem beheben.

Diversifizierte Lieferketten

Chinas Konjunktur ist infolge des COVID-19-Lockdowns im ersten Quartal des Jahres um 6,8 Prozent geschrumpft. Dies war der erste Rückgang seit 1992 und hat sich auf Unternehmen auf der ganzen Welt ausgewirkt, die von chinesischen Zulieferern abhängen. Als Antwort darauf hat das Weltwirtschaftsforum bekannt gegeben, dass eine wahrscheinliche Folge sein könne, dass internationale Unternehmen in Zukunft ihre Lieferketten diversifizieren würden, statt nur von China abhängig zu sein. Fertigungszentren wie Vietnam, Mexiko und Indien würden aller Wahrscheinlichkeit nach von solch einem Wandel profitieren. Diese Umstellung auf eine Diversifizierung und Dezentralisierung ihrer Lieferketten misst der Tatsache, dass Hersteller dies tun und dabei auch noch ihre Beziehungen mit Zulieferern von Industriebauteilen stärken, noch eine größere Bedeutung bei. In der Lage zu sein, die richtigen neuen und gebrauchten Bauteile schnell von Lieferanten zu beziehen, könnte sich bei Betriebsstörungen wie der Corona-Pandemie als entscheidend erweisen.

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