Weniger ist oft mehr

Antriebsplattform für kundenspezifische Anwendungen

Weniger ist oft mehr

Warum teuer und überdimensioniert, wenn es kostengünstig und auf die Anwendung zugeschnitten geht? Im Bereich von Positionieraufgaben erübrigt sich diese Frage für den Anwender. Denn ein neues Servosystem aus Schrittmotor, Encoder und Steuerung lässt sich spezifisch für die jeweilige Aufgabe auslegen.

Die Antriebsplattform KannMotion ist auf kundenspezifische Anpassungen ausgelegt. (Bild: Koco Motion GmbH)
Die Antriebsplattform KannMotion ist auf kundenspezifische Anpassungen ausgelegt. (Bild: Koco Motion GmbH)

Koco Motion erhielt im vergangenen Jahr eine Anfrage nach einer antriebstechnischen Lösung für ein Großprojekt. Die darin verbaute Ventilsteuerung für Analysengeräte führte den Antriebsanbieter mit der Firma Adlos zusammen. In diesem Rahmen entwickelten beide Unternehmen ein auf die Anwendung zugeschnittenes Schrittmotor-Steuerungssystem. Weil die Zusammenarbeit schnell und erfolgreich verlief, wurde anschließend ein langfristiger Kooperationsvertrag abschlossen. „Wir wollen dieses Erfolgskonzept multiplizieren, weil am Markt erhältliche Produkte solche Anforderungen nicht optimal erfüllen“, sagt Koco-Motion-Geschäftsführer Gerhard Kocherscheidt. „Dabei werden wir vorhandene Hardware modifizieren und die Software genau an die Bedürfnisse des Kunden anpassen“, ergänzt Thomas Vogt, Geschäftsführer bei Adlos. „Wir schätzen den dafür benötigten Entwicklungsaufwand auf zwischen 10 und 20 Prozent je nach Applikation“.

Das neue Servosystem besteht aus einem Schrittmotor mit integriertem Encoder und direkt angebauter Steuerung. (Bild: Koco Motion GmbH)
Das neue Servosystem besteht aus einem Schrittmotor mit integriertem Encoder und direkt angebauter Steuerung. (Bild: Koco Motion GmbH)

Unter einem Hut

Einfach, kostenoptimiert und kundenspezifisch: So lautete die Zielsetzung der Kooperation für die neu zu schaffende Antriebsplattform mit dem Arbeitstitel KannMotion. „Das System verschafft unseren Kunden durch das kundenspezifische Design Wettbewerbsvorteile“, kommentiert Vogt die Neuentwicklung. Kocherscheidt führt fort: „Das System ist qualitativ und funktionell mit den aktuell in Europa angebotenen Antrieben vergleichbar.“ Es biete aber zudem durch die darin verbauten – auf die Anwendung abgestimmten und notwendigen – Komponenten einen Kostenvorteil. Die Fertigstellung der Systeme erfolgt in Europa.

10 bis 20 Prozent Entwicklungsarbeit stecken laut Anbieter im kundenspezifischen Servosystem. (Bild: Koco Motion GmbH)
10 bis 20 Prozent Entwicklungsarbeit stecken laut Anbieter im kundenspezifischen Servosystem. (Bild: Koco Motion GmbH)

Konzept der Neuentwicklung

Zunächst nahmen die Kooperationspartner eine Kosten/Nutzenrechnung in den bereits erfolgreich abgeschlossenen und aktuell laufenden Projekten vor. Auf der mechanischen Seite kommt beispielsweise ein Schrittmotor statt DC-Motor mit Getriebe zum Einsatz. Daraus resultiert eine Bauteilersparnis, einhergehend mit einem geringeren Verschleiß, höheren Standzeiten und einer geringeren Geräuschentwicklung. Oder es wird Pneumatik durch einen Schrittmotor mit elektronischer Steuerung ersetzt. Die Closed-Loop-Regelung (geschlossener Regelkreis) übernimmt die Drehzahlregelung des Motors sowie die Drehmoment-Regelung und die Positionierung. Gegenüber pneumatischen Steuerungssystemen können mit KannMotion beliebige Fahrprofile wie kontrolliertes Anfahren und Bremsen, das Einnehmen von Zwischenpositionen, mehr Funktionalität, höhere Lebensdauer und geringere Geräuschentwicklung bei geringeren Betriebs- und Servicekosten erreicht werden.

Gemeinsam zum Kompetenzzentrum: Gerhard Kocherscheidt von Koco Motion (l.) und Thomas Vogt von Adlos (Bild: Koco Motion GmbH)
Gemeinsam zum Kompetenzzentrum: Gerhard Kocherscheidt von Koco Motion (l.) und Thomas Vogt von Adlos (Bild: Koco Motion GmbH)

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