IP67-SPS und Edge-Controller in einem Gerät

Highway to Cloud

Controller und Device in einem Gerät

Um die Sicherheit und Unabhängigkeit des Automationsnetzwerks vom Internet sicherzustellen, hat Turck die beiden Ethernet-Schnittstellen der SPS optional trennbar konstruiert. Das geschieht mithilfe eines mechanischen Schalters am Modul, was die Manipulationssicherheit erhöht und neue Applikationen ermöglicht. Denn der Hersteler implementierte gleichzeitig den neuen Dual MAC Mode, der es erlaubt, das Modul mit verschiedenen IP-Adressen in zwei unterschiedlichen Netzwerken einzusetzen. So kann die Steuerung etwa über einen Port eine Verbindung zum Automatisierungsnetzwerk herstellen und über den zweiten Port eine davon sicher getrennte Internet-Verbindung zur Cloud. Wenn keine Cloudanbindung erforderlich ist, kann das Modul auch in zwei Netzen als Master oder Device eingesetzt werden. Üblicherweise können Geräte in Steuerungsnetzen nur eines von beidem sein. Mit dem Dual MAC Mode ist die SPS für die Rolle des Übersetzers zwischen zwei Protokollen prädestiniert, wenn Maschinen mit unterschiedlichen Steuerungstypen in einer Anlage verbunden werden müssen. Als Multiprotokoll-Gerät kann die SPS in Netzen mit Profinet, Ethernet/IP oder Modbus TCP eingesetzt werden und so Maschinen unterschiedlicher Hersteller in einer Anlage vernetzen. Diese Funktion findet sich am Markt sehr selten und wenn, dann sind diese Geräte für den Schaltschrank ausgelegt. Als IP67-SPS mit direkter Cloudanbindung ist das Gerät einzigartig.

Sensor-to-Cloud

Dass Turck diesen Funktionszuwachs kostenlos per Update realisiert, ist im Sinne der Lizenzenzstrategie seiner Codesys-Steuerungen konsequent. Die Lizenz für Codesys-Geräte wird seit jeher mit der Hardware erworben. Weitere Firmware-Updates sind seitens Turck immer kostenlos. Die Geräte lizensieren sich im Steuerungsprogramm selbst, da die Lizenz, die der Hersteller erworben hat, schon bei der Produktion in die Geräte geladen wird. Nutzer von anderen Steuerungssystemen wissen, dass Updates des Programmiersystems stets eine erneute Lizensierung verlangen, was neben den Kosten einen ungeliebten organisatorischen und buchhalterischen Aufwand nach sich zieht.

Vom Sensor in die Cloud

Die TBEN-L-PLC ist ein zentraler Produktbaustein in Turcks Sensor-to-Cloud-Strategie: Das Unternehmen positioniert sich als Partner für die Digitalisierung der gesamten Automatisierungsstrecke vom Sensor über die Anschluss- und Feldbustechnik bis hin zu Steuerungstechnik und Cloudanbindung. Der Vorteil für den Kunden: Wenn er z.B. eine Cloudbasierte Condition-Monitoring-Lösung von Turck bezieht, hat er im Support-Fall direkt den richtigen Ansprechpartner parat. Im Umkehrschluss hat Turck das ganze System, da es aus dem eigenen Hause stammt, vollumfänglich unter Kontrolle. Dadurch fällt zum einen die Einrichtung für den Kunden leichter, zum anderen kann Turck die Analyse der Sensordaten umfangreicher und für den Anwender einfacher anbieten als dies bei Systemen aus Komponenten unterschiedlicher Hersteller möglich ist: Die TBEN-L-PLC als Edge Controller kann nicht nur Daten auswerten, die über die Standardschnittstellen ausgegeben werden, sondern etwa auch Zusatzinformationen verarbeiten, wie interne Rohdaten der Sensorik, die via IO-Link ausgelesen werden.

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