Alles Paletti

Doppelzellen für Gewürzhersteller

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Der Maschinen- und Anlagenbauer Ecoma unterstützt einen deutschen Produzenten von Gewürzen bei der Automatisierung seiner Produktions- und Verpackungsanlagen. Letztes Jahr wurde das Unternehmen mit der Entwicklung von zwölf Doppelpalettierzellen beauftragt. Dreh- und Angelpunkt der Zellen: Spezialroboter mit fünf Achsen.

Die für den Gewürzhersteller entwickelte Doppelpalettierzelle setzt auf Kawasaki Roboter. (Bild: Kawasaki Robotics GmbH)
Die für den Gewürzhersteller entwickelte Doppelpalettierzelle setzt auf Kawasaki Roboter. (Bild: Kawasaki Robotics GmbH)

Im Herbst 2017 erhielt Ecoma den Auftrag, die hauseigene Produktion und Verpackungsanlage systematisch zu modernisieren und zu automatisieren – angefangen bei der bislang manuell abgewickelten Palettierung der Produkte. Kurze Zeit später nahm das Unternehmen beim Produzenten vier automatisierte Einzelpalettierzellen auf Basis des Kawasaki-Roboters RD80N in Betrieb. Der speziell für Palettieraufgaben entwickelte fünfachsige Roboter trägt bis zu 80kg und hat eine Reichweite von bis zu 2.100mm.

Die Trays werden automatisch nach den beiden Produktsorten des Herstellers zugeordnet und der Zelle zugeführt. (Bild: Kawasaki Robotics GmbH)
Die Trays werden automatisch nach den beiden Produktsorten des Herstellers zugeordnet und der Zelle zugeführt. (Bild: Kawasaki Robotics GmbH)

Von der Einzel- zur Doppelpalettierzelle

Um die Effizienz der Palettiereinheiten zu steigern wurde mit der Weiterentwicklung begonnen – mit dem Ziel zwölf Doppelzellen in der Verpackungsanlage zu implementieren. Der entscheidende Vorteil der neuen Zellen: Durch den parallelen Einsatz zweier Paletten entstehen durch das prozessunabhängige Be- und Entladen der Zelle keinerlei Verzögerungen und die Gesamtkapazität der Anlage verdoppelt sich. Zudem lassen sich so mit nur einem Roboter bei Bedarf zwei Paletten parallel mit unterschiedlichen Produkten beladen.

Reduzierung von Unterbrechungen

Die Doppelzelle ist nicht nur in der Lage zwei Produktsorten parallel zu bearbeiten, sondern diese auch automatisch zu sortieren. Die in Einheiten von je fünf Gewürzdosen verpackten Trays werden manuell von Mitarbeitern auf das zuführende Fließband geladen. Ein Strichcodeleser identifiziert die Produktsorte und führt sie über einen Schieber automatisch dem richtigen Fließband zu – nicht lesbare oder falsche Artikel werden von der Anlage sofort aussortiert. Die Trays werden der vorab zugeordneten Palette zugeführt und auf einem Tisch in Vierergruppen für den Greifer des Roboters in Position gebracht. In abwechselnden Intervallen packt der Robotergreifer die jeweils vier Trays auf die bereitgestellte Palette und belädt sie bis zur vorgesehenen Kapazitätsgrenze. Sobald diese Grenze in einer Zellenhälfte erreicht ist, wird dies gut sichtbar angezeigt. So kann der Zellenbediener die fertig gepackte Palette herausziehen und durch eine neue ersetzen – ein semiautomatisches Zellenkonzept. Sobald die Tür einer Zellenhälfte geöffnet wird, stellt der Roboter seine Aktivität dort ein und arbeitet in der anderen Hälfte ohne Unterbrechung weiter. Das Sicherheitssystem Cubic-S soll dafür sorgen, dass Roboter und Arbeiter gefahrlos zusammenarbeiten können. Die Software ermöglicht die Einrichtung platzsparender Applikationen und Sicherheitsbereiche ohne aufwändige externe Sicherheitsmaßnahmen. Pro Minute erfolgen derzeit acht Zyklen des Roboters. Ziel ist es, über die installierte Palettiersoftware Multipack pro Minute und Zellenhälfte 14 Pakete bzw. Zyklen durchzuführen und die Trays auf jeweils acht Dosen zu erweitern. So sollen sich zu jedem Zeitpunkt insgesamt 28 Pakete auf dem Band befinden.

Nächste Schritte schon in Planung

Der Gewürzhersteller plant gemeinsam mit Ecoma bereits die nächsten Schritte der Automatisierung: Nach erfolgreicher Einrichtung der zwölf Doppelpalettieranlagen soll auch die Beschickung der Zellen durch Roboter vollständig automatisiert werden: Wo Mitarbeiter bislang manuell die Trays zuführen, soll eine automatische Befüllungsanlage für deutlich schnellere und effizientere Abläufe sorgen. Während die Palettieranlagen die Trays aktuell direkt auf Europaletten platzieren, soll die Anlage demnächst auch für den Einsatz mit Kunststoffbehältern nach Euronorm umgebaut werden. Eine zwischen beiden Zellenhälften angebrachte Zuführung sorgt für den beständigen Nachschub der Behälter, so dass der Roboter diese automatisch in die richtige Position bewegen kann.


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