Digitale Zwillinge für die CNC-Fertigung

Durchgehende, vernetzte Prozesse bis zum fertigen Produkt: Grundlage ist die NC-Simulation auf Basis der tatsächlichen Maschinendaten, basierend auf einer bidirektionalen Datenbank. (Bild: Spring Technologies GmbH)
Durchgehende, vernetzte Prozesse bis zum fertigen Produkt: Grundlage ist die NC-Simulation auf Basis der tatsächlichen Maschinendaten, basierend auf einer bidirektionalen Datenbank. (Bild: Spring Technologies GmbH)

Werkzeugverwaltung in 3D

Bei den Werkzeugdaten sieht es schon etwas besser aus. Hier gibt es bereits große Datenbanken und etablierte Standards. Mit Mastermodellen nach DIN4003 und ISO13399 und den entsprechenden Schnittstellen wie etwa zur Datenbank Tools United knüpft die 3D-Werkzeugdatenbank von Spring Technologies daran an. Für die Anwender sind vor allem zwei Dinge wichtig: der Pflegeaufwand und die schnelle Auffindbarkeit. Dazu tragen eine automatische Importfunktion sowie die vordefinierte, auf Wunsch auch anpassbare Datenstruktur bei.

Dokumentationen verwalten

Dokumentationen werden in den Programmen automatisch und in Echtzeit erstellt, manuelles Einpflegen ist nicht notwendig. Die Daten sind durchgehend für alle Berechtigten verfügbar, ob als 3D-Film, Abbildung oder per Protokolldatei. So kann beispielsweise bei einem Folgeauftrag Monate später sofort eingesehen werden, auf welcher Maschine, mit welchem Rohteil und mit welchen Spannmitteln gefertigt wurde, inklusive Stücklisten für Fertigungsplanung und Einkauf. Bediener können einzelne Situationen per Screenshots festhalten, mit Bemerkungen ergänzen oder Bemaßungsskizzen erstellen. Anpassungen lassen sich an der Maschine vornehmen und simulieren.

Prüfen mit Alternativwerkzeug

Maschinenwechsel per Knopfdruck ermöglichen flexibles Umplanen und optimale Auslastung des Maschinenparks. Durch die Werkzeugverwaltung finden die Einrichter zügig das benötigte Werkzeug – oder eine Alternative. Es kommt nämlich gerade bei Projekten im Automobilbau häufig vor, dass die geplanten Werkzeuge noch gar nicht geliefert wurden, so wie auch Anlage- und Prozess-Layout noch nicht feststehen, schildert Weißenborn: „In der Werkzeugdatenbank kann man dann nach alternativen Produktionsmitteln suchen und so trotzdem schon mit der Prüfung beginnen.“

Die Fertigung früh im Blick

Auch Designer und Programmierer können in den Softwaresystemen Fertigungsabläufe und Werkzeugbestand einsehen. Der Datenaustausch ist bidirektional angelegt. Wurde das NC-Programm verbessert, lässt es sich über die Werkzeugdaten auch im CAM System einlesen. Die Berechtigungen können Anwender selbst einstellen und Freigabeprozesse festlegen. Insgesamt kann somit bereits eine hohe Durchgängigkeit der Prozesse von der Konstruktion bis zur Fertigung erreicht werden, wie Michael Hüttl einschätzt. Sein Wunsch an die Hersteller der CAD/CAM-Lösungen: Eine deutlichere Orientierung an den Standards, denn dann ließe sich der Arbeitsaufwand beim Datenaustausch noch einmal erheblich verringern.


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