Sicheres VPN für die Pumpe

Industrielle Router sichern Verfügbarkeit in der Landwirtschaft

Sicheres VPN für die Pumpe

Börger entwickelt und produziert Drehkolbenpumpen, u. a. für landwirtschaftliche Anwendungen. Um unzufriedenen Kunden und Reklamationen vorzubeugen, setzt der Maschinenbauer auf Qualität und fordert diese auch von seinen Zulieferern ein. Gerade an die Fernwartung werden hohe Ansprüche gestellt.

Im Schaltschrank dieses Bioselect befindet sich der Fernwartungsrouter eWON Cosy 131 von Wachendorff neben einer Siemens-SPS. Der Fernzugriff erfolgt nicht direkt, sondern ?ber einen gesch?tzten VPN-Tunnel, der durch das kostenlose Portal Talk2M sicher gestellt wird. (Bild: Wachendorff Prozesstechnik GmbH & Co. KG / B?rger GmbH)
Im Schaltschrank dieses Bioselect befindet sich der Fernwartungsrouter eWON Cosy 131 von Wachendorff neben einer Siemens-SPS. Der Fernzugriff erfolgt nicht direkt, sondern über einen gesch?tzten VPN-Tunnel, der durch das kostenlose Portal Talk2M sicher gestellt wird. (Bild: Wachendorff Prozesstechnik GmbH & Co. KG / Börger GmbH)

Im Jahr 1975 machte sich der 25-jährige Alois Börger in der elterlichen Scheune selbständig und verkaufte Pumpen für Anwendungen in der Landwirtschaft. Er entwickelte eine eigene Lösung für eine Drehkolbenpumpe, die besonders langlebig und wartungsfreundlich sein sollte. Mit Erfolg: Heute gehören 290 Mitarbeiter zum mittelständischen Maschinenbauer. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vermarktet Drehkolbenpumpen, Zerkleinerungsgeräte, Separationstechnik, Flüssig-Eintragtechnik, Edelstahlbehälter und Aufrührtechnik für verschiedene Branchen. Obwohl heute alle erdenklichen Branchen von der Lebensmittelindustrie über die chemische Industrie bis zu Automobilherstellern und Kraftwerken Lösungen von Börger einsetzen, bleibt die Landwirtschaft nach wie vor eine wichtige Säule des Geschäftes.

Gülle separieren, Fernwartung aktivieren

Bioselect von Börger ist ein Trennsystem für feststoffbeladene Flüssigkeiten. Mit Hilfe einer Drehkolbenpumpe werden in diesem Gerät die flüssigen von den festen Bestandteilen eines Ursprungsmediums getrennt, also voneinander separiert. Häufig wird dies beispielsweise mit Gülle praktiziert, deren Volumen man so erheblich reduzieren kann. Die herausgepressten Feststoffe eignen sich beispielsweise als Einstreu für Ställe oder können in Biogasanlagen als Feststoffe beigegeben werden. Die Technologie, die dem Bioselect zugrunde liegt, ist ebenso einfach wie genial. Das Gemisch wird über eine Pumpe mit optimalem Druck zugeführt und mit Hilfe einer Förderschnecke bis zum anderen Ende bewegt. Flüssigkeit läuft dabei durch ein umlaufendes Sieb nach unten ab, während die Feststoffe am Ende gegen eine flexibel gelagerte Scheibe gepresst werden. Je nach Anpressdruck lässt sich der gewünschte Trocknungsgrad variieren. Die Regelung von Drehzahlen und Drücken erfolgt dabei über eine SPS. „Auch der Steuerungsbau und die Programmierung erfolgen heute im eigenen Haus“, erzählt André Remmelt aus der Elektrowerkstatt. Und seit Beginn setzt man auch auf Fernwartung: „Die Anwendungen vor Ort bleiben nicht immer gleich – da ist es gut, wenn man reagieren kann, ohne dass jemand zum Kunden fahren muss“, erzählt sein Kollege Dominik Finke. So ist beispielsweise die Zusammensetzung der Gülle stark abhängig vom Futter der Tiere. Realisiert wird die Fernwartung mit den industriellen Fernwartungsroutern der eWON-Serie von Wachendorff Prozesstechnik.

Variantenvielfalt

Je nach Anwendungsfall wird die passende Variante aus der eWON-Routerfamilie ausgewählt. Oft reicht schon das günstige Modell eWON Cosy 141 aus, das mit 4-fach Switch und MPI-/Profibus-Schnittstelle bereits alles mitbringt, um sowohl die älteren (S7-300) als auch neueren (S7-1200) Steuerungen von Siemens anzubinden die zum Einsatz kommen. Dort, wo keine Internetverbindung zur Verfügung steht, ist der Router eWON Cosy 131 die richtige Wahl, um eine Mobilfunk-Anbindung zu ermöglichen. Bei Applikationen, bei denen ein einfacher Fernzugriff nicht ausreicht, kommt der Router eWON Flexy zum Einsatz. Bei diesem Modell ist nach Bedarf auch eine Aufzeichnung von Daten und Alarm-Benachrichtigung der angeschlossenen Steuerungen möglich. Die Verbindung zum internen LAN erfolgt via WAN oder Mobilfunk. „Wir verwenden den eWON-Flexy-Router zum Beispiel, wenn Kunden den SMS-Versand von Status-Meldungen wünschen“, erklärt Finke. Mobilfunk ist bei vielen ihrer Anlagen das wichtigste Übertragungsmedium, denn die Anlagen werden oft mobil auf Anhängern montiert. Alle eWON-Varianten nutzen dasselbe Software-Toolkit zur Konfiguration und für den Verbindungsaufbau. Das Talk2M-Serviceportal ist die Vermittlungsstelle zwischen dem Service-Techniker und der entfernten Anlage. Mit Hilfe der Software eCatcher kann sich der Servicetechniker direkt mit der Steuerung verbinden, diese diagnostizieren und das Programm – wenn nötig – anpassen. Damit die Integration in die bestehende IT-Infrastruktur schnell und einfach gelingt, werden sowohl von den eWON-Routern als auch von der Verbindungs-Software eCatcher lediglich ausgehende Verbindungen geöffnet. So können sowohl Firewall als auch Proxy-Server ohne Promlem passiert werden. Es werden nur die in den meisten Fällen freigegebenen Standardports verwendet. Der eWON-Router und der Servicetechniker mit dem eCatcher treffen sich im Talk2M-Serviceportal – dort wird auf Anforderung ein verschlüsselter VPN-Tunnel vom PC des Servicetechnikers bis zum Router aufgebaut. Dabei wird auf Sicherheitsstandards wie OpenVPN, SSL/TLS zurückgegriffen.

Zentrale Geräte- und Benutzerverwaltung

Auch im Schaltschrank der Anlage, an der in der Werkstatt gerade die letzten Handgriffe vorgenommen werden, ist ein eWON-Cosy-Router von Wachendorff zu finden. Dieser punktet nicht nur mit Sicherheitsfunktionen, sondern auch mit der Möglichkeit einer zentralen Geräte- und Benutzerverwaltung des Talk2M-Portals, dass das Management zahlreicher Anlagen ohne laufende Kosten sehr vereinfacht. „Für uns reicht momentan immer noch die kostenfreie Variante Talk2M Free; inzwischen haben wir aber über 100 Anlagen in der Fernwartung, so dass wir allmählich auf die Profiversion umsteigen werden“, so Remmelt. Nicht alle Kunden wollen anfangs in die Möglichkeit der Fernwartung investieren oder haben Vorbehalte. Entsteht irgendwann später doch Bedarf nach Anpassungen oder gibt es ungelöste Problemstellungen beim Kunden, schickt Wachendorff die mit einem eWON-Router bestückte Fernwartungsbox zum Kunden. „Diese Box ist so beschriftet und konfektioniert, dass man sie nur noch einstecken muss und schon können wir die Anlagendaten sehen und schnelle Hilfestellung leisten oder aber ein Update aufspielen“, erklärt er. Weil in Ställen immer mehr Technik Einzug hält – von der Melkmaschine bis zur Photovoltaikanlage auf dem Dach – fallen heute viele Daten oder auch Störmeldungen an. Diese visualisieren die Landwirte heute gerne über ihr Tablet und haben so rund um die Uhr immer alles im Blick. Inzwischen wird die Möglichkeit des Fernzugriffs darum vor allem von Agrar-Kunden gezielt nachgefragt.


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