Digitaler Zwilling

Anlagen aus dem virtuellen Baukasten

Virtuelle Baugruppen

Noch schneller geht es, wenn auch die virtuellen Baugruppen bereits existieren. Eine virtuelle Anlage wird dann aus parametrierbaren Baugruppen konfiguriert. Über Konfigurationsvorschriften (Stücklisten) kann dieser Vorgang automatisiert werden. Eine Plattform für die Bereitstellung digitaler Zwillinge, die sowohl Maschinen- und Anlagenbauer sowie Komponenten- und Baugruppenlieferanten nutzen, bietet beispielsweise ISG: Der TwinStore enthält Bibliotheken verschiedener virtueller Baugruppen, beispielsweise für Robotersysteme, Antriebstechnik, Fördertechnik, Greifsysteme und Sensorik.

Ohne Modellierung zum digitalen Zwilling

Viele Baugruppen lassen sich für verschiedene Projekte nutzen, wenn sie einmal entwickelt sind. In der Realität baut man sich auf diesem Wege jedoch insgesamt drei digitale Baukästen auf: den mechanischen, den elektrischen und den der Steuerungskomponenten. In Zukunft wird es wichtiger sein, diese drei Baukästen zu einem mechatronischen Baukasten zu verschmelzen und die Baugruppen darin in jeder der drei Disziplinen mit denselben mechatronischen Systemgrenzen zu beschreiben. Hinzu kommt die virtuelle Baugruppe, die den mechatronischen Baukasten erweitert – der digitale Zwilling wird Bestandteil des Baukastens. Aus diesem Baukasten bedienen sich die Konstrukteure, Elektroingenieure und Softwareentwickler, unterstützt durch Projektierungstools, für neue Projekte. Auf Basis der Stückliste einer Anlage lässt sich dann der digitale Zwilling generieren – die virtuelle Anlage entsteht also durch Auswahl der parametrierten Baugruppen und nicht durch Modellierung.

Mechatronische Baugruppen

Die Gesamtanlage wird in mechatronische Baugruppen unterteilt, die in sich geschlossen sind. Aus diesen Baugruppen bilden sich hierarchisch übergeordnete Funktionsbaugruppen, bis letztendlich die Gesamtanlage entsteht. Dabei sollten wiederverwendbare Einheiten im Baukasten angelegt werden, die dann ohne Aufwand erneut zum Einsatz kommen können. Eine sinnvolle Modellgenerierung lässt sich am besten unter Nutzung der Baugruppenliste bewerkstelligen, welche ebenfalls für die Beschaffung, den Aufbau und die Softwareprogrammierung genutzt wird. Die Anpassung wiederverwendbarer Baugruppen sollte dann vorwiegend durch Parametrierung erfolgen.

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