Engineering-Plattformins Zentrum gerückt

Vorausschauende Wartung bei Kaeser-Kompressoren

Engineering-Plattformins Zentrum gerückt

Druckluft ist für die Industrie oft so wichtig wie Strom. Fällt sie aus, steht die Produktion still. Um die Zuverlässigkeit seiner Anlagen weiter zu erhöhen, hat Kaeser Kompressoren SE die Digitalisierung seiner Produkte und Prozesse deutlich vorangetrieben. Unterstützt wurde der Hersteller von der datengetriebenen Software Engineering Base von Aucotec.

 (Bild: AUCOTEC AG)
Die Predictive Maintenance-Lösung von Engineering Base hilft, eine Anlage zu warten, bevor sie ausfällt. (Bild: Aucotec AG)

Unter der Überschrift ’schlaue Druckluft‘ bietet das 1919 gegründete Familienunternehmen Kaeser heute über das Web vernetzte Kompressoren mit intelligenter Steuerung. Ihr digitaler Zwilling erlaubt eine Echtzeitübertragung und -überwachung der Betriebsdaten, aus der die Druckluft-Fachleute nicht nur Analysen erhalten, wann eine Anlage möglicherweise ausfällt und wo es haken könnte. Die Daten werden auch genutzt, um Angebot und Technik stetig zu verbessern. „Da steckt jede Menge Knowhow und Erfahrung drin“, sagt Falko Lameter, IT-Leiter bei Kaeser. Mit dieser Lösung geht das Konzept einher, nicht nur Kompressoren zu bauen und zu vertreiben, sondern stets verfügbare Druckluft, also zuverlässige Funktionalität, an jedem Standort der Welt zu gewährleisten, von Bergbau bis Brauerei.

 (Bild: AUCOTEC AG)
Sigma Air Manager 4.0 steuert Kaesers Druckluftanlagen und überträgt die Daten an das Kontrollzentrum – die Konfiguration der Übertragung kommt aus EB. (Bild: Aucotec AG)

Herzstück für den Digital Twin

Für ihre neue Digitalisierungs-Strategie mit Industrie 4.0-Projekten, wie die Erstellung eines digitalen Anlagenzwillings und Predictive Maintenance, hat sich Kaeser vor gut drei Jahren für die Softwareplattform Engineering Base (EB) von Aucotec entschieden. „EB ist heute das Herz unseres sogenannten Smart Engineerings“, sagt Patrick Dietz, für die Systemeinführung zuständiger Projektleiter bei Kaeser. „Hier entsteht der ‚Digital Twin‘ der Druckluftanlage.“ Ihr Lebenszyklus beginnt mit einer Bestandsaufnahme der Kundensituation und einer Analyse seiner Bedürfnisse. Die Ergebnisse lassen sich mit EBs Datenbank verwalten, sodass die ursprünglichen Anforderungen über die gesamte Lebensdauer nachvollziehbar sind. Darauf aufbauend startet die Neu- oder Umbauplanung, samt Konfiguration ihrer Regelung und Datenübertragung.

Integrative Datenbank

Alle Stammdaten und Dokumente, die im Laufe des Lebenszyklus der Anlagen anfallen, werden über die zentrale Datenbank gesammelt, verarbeitet und vorgehalten. Dazu gehören neben den technischen Daten der Maschinen auch Dokumente wie R&I-Schemen oder Aufstellungsskizzen. Mit der Anbindung an das MCAD-System sind zudem dreidimensionale Modellierungen möglich. Zur Erleichterung der teilweise hochspezialisierten Arbeitsschritte hat Aucotec zahlreiche Apps für EB entwickelt, die auf die Bedürfnisse des Herstellers abgestimmt sind. Das Kaeser-eigene Leitsystem SAM erhält seine Konfiguration automatisiert und direkt aus der Engineering-Plattform. „EB ist wie eine Spinne in der Mitte ihres Netzes. Das gesamte Anlagen-Design, aber auch beispielsweise Maintenance und Sales-Systeme lassen sich quasi drumherum weben“, sagt Patrick Dietz. Alles sei jetzt miteinander vernetzt und man erkenne, wie die Systeme zusammenhängen, ergänzt er. Anhand der im Engineering erstellten Dokumentation wird die Druckluftanlage realisiert und in Betrieb genommen. Predictive Maintenance und Asset Management erlauben Kaeser dann die Fernüberwachung der Anlage und ihre stetige Weiterentwicklung.


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