Wie sind die Lieferketten der Zukunft organisiert?

FMB – Zuliefermesse Maschinenbau

Bild: Easyfairs GmbH

Für viele Unternehmen des Maschinenbaus sind zu Beginn der Pandemie nicht nur die Absatzmärkte eingebrochen, sondern auch die Zulieferketten massiv eingeschränkt worden. Insbesondere grenzüberschreitende Lieferungen – ob aus China oder aus Frankreich – waren nicht mehr oder nur mit Verzögerungen möglich und zu den dringlichsten Managementaufgaben gehörte es, die Lieferketten aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen.

Einkäufer und Geschäftsführer werden sich deshalb nach dem Motto ‚Lessons learned‘ damit beschäftigen, ob die Beschaffung unter diesem Aspekt neu bewertet werden muss. Konkret lauten die Fragen: Spielt die Versorgungssicherheit künftig eine stärkere Rolle? Soll man stärker auf räumlich kurze Zulieferketten setzen?

Dass hier der Schuh drückt, zeigt eine aktuelle Untersuchung des ifo-Institutes. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Materialknappheit im Maschinenbau neben dem mangelnden Auftragseingang der zweitgrößte Grund für Produktionsbehinderungen ist. Die Lieferketten sind also optimierungsfähig.

Vor diesem Hintergrund sehen die Veranstalter der FMB – Zuliefermesse Maschinenbau die Messe, die vom 4. bis 6. November in Bad Salzuflen stattfindt, als geeignetes Forum, um direkt vor Ort den Kontakt zu neuen oder zusätzlichen Zulieferern zu suchen. Schließlich stand das ‚Matching‘ von Maschinenbauern und Zulieferern auf regionaler Ebene, in Ostwestfalen-Lippe (OWL), schon bei der ersten FMB vor 16 Jahren im Fokus. Christian Enßle, Head of Cluster FMB: „Ziel war es damals, kurze und eng verzahnte Lieferketten zu bilden. Das macht nach wie vor eine wesentliche Stärke der Maschinenbauregion OWL aus.“ Zwar kommen die Aussteller aufgrund des stetigen Wachstums der Messe heute nur noch zu etwa zwei Dritteln aus der Region. Aber der Fokus liegt klar auf dem Inland und dem benachbarten Ausland. Und jedes Jahr wieder gibt es Messebesucher, die erstaunt feststellen, dass sie hochspezialisierte Komponenten auch in unmittelbarer Nachbarschaft finden. Weltweite Beschaffungstouren müssen nicht immer sein.

Den Veranstaltern ist es dabei wichtig, beide Aspekte – regionale und globale Beschaffung – im Blick zu behalten. Christian Enßle: „Nur auf Regionalisierung zu setzen greift zu kurz. Schließlich leben unsere Maschinenbauer vom globalen Markt. Wenn ihre Kunden auf Regionalisierung setzen würden, wäre das kontraproduktiv. Wir meinen, dass es auf den Mix ankommt, z.B. auf den Aufbau von Zweitlieferanten und auf die Diversifizierung der Lieferketten.“

Die zu erwartenden rund 450 Aussteller sehen sich in der Lage, die Maschinenbauer bei dieser Aufgabe zu unterstützen – und das in der gesamten Breite des Zulieferspektrums. Dabei kommt ihnen noch ein weiterer Trend zugute: Die Losgrößen werden kleiner, die Variantenvielfalt größer, die Hersteller flexibler und die Lieferzeiten kurzfristiger. All das spricht auch für die enge Zusammenarbeit von Maschinenbauern und Zulieferern. Räumliche Nähe ist dabei nicht zwingende Voraussetzung, aber hilfreich. Viele Aussteller der FMB sind auf diese enge Kooperation bestens vorbereitet und entsprechend flexibel.


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