Produktivität um bis zu 100 Prozent erhöht

Werkstückträger-Transportsystem für die Endmontage von Weidezäunen

Produktivität um bis zu 100 Prozent erhöht

Mithilfe eines Werkstückträger-Transportsystems lassen sich in der Endmontage von Weidezaungeräten und Blitzleuchten pro Schicht bis zu doppelt so viele Komponenten montieren wie vorher. Eine Höhenausgleichseinheit verbessert dabei die Ergonomie für die Mitarbeiter. Durch seine Modularität bleibt das System außerdem jederzeit erweiterbar.

Ein Werkstückträger-Transportsystem von Stein hat die Takt- und Durchlaufzeiten für die Endmontage von Weidezaungeräten und Blitzleuchten bei Horizont verbessert. Bild: Stein Automation GmbH & Co. KG

Neben Weidezauntechnik stellt das Unternehmen Horizont Blitzleuchten für Behörden und Vorwarntafeln für den Verkehrssektor her. Das Unternehmen wurde 1945 gegründet, ist familiengeführt und beschäftigt weltweit 500 Mitarbeiter, 300 davon am Stammsitz in Korbach. Besonders stolz ist das Unternehmen auf die Fertigungstiefe von nahezu 100 Prozent. Von der Konstruktion über Werkzeugbau und Kunststofffertigung bis zur Endmontage findet alles im eigenen Haus statt.

Kurze Lieferzeiten sind gefordert

Kunden fordern von Horizont immer kürzere Lieferzeiten ein. „Um schnell zu sein, müssen wir die Fertigung verbessern und Prozesse anpassen. Wir versuchen zu automatisieren und gleichzeitig flexibel zu bleiben“, skizziert Guido Kersting, Teamleiter Betriebstechnik bei Horizont. Darüber hinaus müssen die Korbacher mit schwankenden Losgrößen klarkommen. Spitzen gibt es im Frühling, im Herbst wird mehr auf Lager produziert. In diesem Kontext nahmen die Verantwortlichen auch die Endmontage von Weidezaungeräten und Blitzleuchten ins Visier. „Wir haben ein System gesucht, das modular aufgebaut ist und gleichzeitig die Ergonomie für die Mitarbeiter verbessert“, sagt Kersting. Die Wahl fiel schnell auf ein Werkstückträger-Transportsystem von Stein Automation. Das Stein-Team arbeitete auf Basis von Präsentationen schnell erste Konzepte aus. „Wir haben zunächst einen Montageplatz entworfen und gemeinsam mit Horizont weitere Details geklärt“, beschreibt Jochen Wurm, stellvertretender Vertriebsleiter bei Stein. Dazu gehörten Materialbereitstellung, Anzahl der benötigten Werkstückträger und Verfahrgeschwindigkeiten. So entstand ein maßgeschneidertes System mit Modulen aus dem Stein-Baukasten, das von Horizont getestet und für gut befunden worden ist. Die Anlage wurde innerhalb von zwei Tagen aufgebaut und danach reibungslos in Betrieb genommen.

Mit der Höhenausgleichseinheit können die Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz individuell einstellen. Bild: Stein Automation GmbH & Co. KG

Höhenausgleichseinheit für ergonomisches Arbeiten

„Ein kniffliges Thema war z.B. die Schnittstellenthematik, weil ein hoher Steuerungsaufwand besteht“, schildert Wurm. Außerdem galt es, variable Bandgeschwindigkeiten bei energieeffizientem Betrieb umzusetzen. Stein hat für die Ergonomie der Arbeitsplätze eine Höhenausgleichseinheit verbaut. Diese lässt sich stufenlos zwischen 780 und 1.160mm verstellen. „Das war zwar etwas teurer, aber es hat sich gelohnt. Unsere Mitarbeiter schätzen die Möglichkeit, den Montageplatz an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen zu können“, sagt Kersting. Die Steuerung der Anlage übernimmt Stein Control. „Horizont kann Arbeitsplätze frei an- und abwählen – je nach Produktvariante. Wir sind mit einer manuellen Version gestartet. Später sollen auch noch automatisierte Stationen hinzukommen“, beschreibt Wurm. Mit der Leistung der seit einem Jahr arbeitenden Anlage ist Horizont rundum zufrieden. „Sie läuft absolut problemlos“, freut sich Kersting. Er lobt auch die hohe Flexibilität. „Wir können Barkenleuchten und Weidezaungeräte gleichzeitig montieren und je nach Charge entscheiden, welches Produkt an welchen Stationen bearbeitet wird.“ Im System ist auch das von Stein entwickelte SoftMove-System verbaut. Es ermöglicht den besonders schonenden und gleichzeitig schnellen Transport der Komponenten, aus Sicht von Kersting ein weiterer Pluspunkt. „SoftMove ist wichtig, weil die Stationen für eine ergonomische Bearbeitung präzise angefahren werden müssen, ohne dass Bauteile verrutschen“, sagt er.


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