ERP/MES-Suite für den Mittelstand

Von Angebot bis Zerspanung alles im Blick

Bild: ©Kzenon/stock.adobe.com

Das 1969 von Edmund Stock gegründete Unternehmen entwickelt sich laufend: Zunächst werden Maschinen- und Drehteile hergestellt. Bald wird das Fertigungsprogramm auf Stanz- und Umformwerkzeuge im Bereich Elektrotechnik sowie Vorrichtungs- und Lehrenbau ausgedehnt. Das Firmengebäude mit 400 Quadratmetern wird 1986 um eine Halle für den Rotor- und Statorbau auf CNC-gesteuerten Werkzeugmaschinen erweitert. Es folgen die Erodiertechnik und ein Ausbau der Kapazitäten für Flach- und Koordinatenschleifen. 1997 tritt Rainer Stock in die Geschäftsführung ein, das Unternehmen wird nach DIN EN ISO9001 zertifiziert. In einem Neubau wird 2005 eine hochmoderne Fertigung mit Präzisionsmaschinen für Großteile eingerichtet, 2006 folgt das Flachschleifen für dieses Spektrum. Heute verfügt das Unternehmen mit 25 Mitarbeitern auf 3000 Quadratmetern Fertigungsfläche über 5-Achs-Dreh-Fräscenter und eine Zeiss-Messmaschine mit Sondergenauigkeit, auf der auch Dienstleistungen erbracht werden.

Module im Zusammenspiel

„Wir bieten unseren Kunden den Vorteil, dass wir alle Bearbeitungen im eigenen Hause durchführen, von dem Rohteil bis zum Fertigteil oder zur Baugruppe“, sagt Rainer Stock. „Diesen Vorteil können wir nur mit effizienten, fehlerlosen Abläufen realisieren.“ Um diese in Software abzubilden, suchte die Firma nach IT-Lösungen, die zum Profil des Unternehmens passten. Die Orientierungsphase prägten viele Gespräche mit befreundeten Unternehmen und verschiedenen Anbietern. Dabei stieß Stock bei einem Kunden auf das ERP-System der Fauser AG. Nach einer Präsentation der Lösung und einem Workshop zu den Abläufen und Schnittstellen wurde die Software-Suite installiert. In der Einführungsphase wurde deutlich, wie das Zusammenspiel der verschiedenen Module für die Ressourcenplanung (ERP), die Fertigungssteuerung (MES) und die Betriebsdatenerfassung (BDE) mit den firmeneigenen Daten und Abläufen funktionierte. „Wir haben einige Abläufe an das System angepasst – andererseits konnten wir die Suite auch nach unseren Vorgaben einrichten“, schildert Rainer Stock.

Vom Büro an die Maschine

Seit Februar 2019 wird die Software an insgesamt sechs Büro-Arbeitsplätzen für die Angebotserstellung, Auftragsabwicklung, den Einkauf, die Arbeitsvorbereitung und Planung der Maschinenbelegung, Betriebsdatenerfassung und Nachkalkulation eingesetzt. „Seitdem gibt es eine klare Durchsicht durch alle Arbeitsabläufe“, sagt Rainer Stock. „Termine können besser definiert werden, Kalkulationsdaten und Arbeitszeiten der Mitarbeiter sind transparent. Vor allem aber haben wir geringere Abweichungen bei den Lieferterminen.“ Von der Arbeitsvorbereitung werden alle Aufträge im MES-Modul verplant. Die einzelnen Arbeitsgänge lassen sich innerhalb der Maschinengruppen wie 5-Achs-Fräsen Großbearbeitung, 5-Achs-Fräsen Kleinbearbeitung, CNC-Flachschleifen, Drehen oder Ausbildung flexibel den Maschinen zuordnen. Am Bildschirm werden die Fertigungsfolgen wie an einer klassischen Plantafel dargestellt.

Kalkulation und Angebote

Für Angebote wird je eine Vorkalkulation über jeden Arbeitsgang, das Material und die Fremdbearbeitungen erstellt. Dabei helfen die Daten aus ähnlichen Aufträgen, die aktuellen Stundensätze der eingeplanten Maschinen und neue Anfragen bei Lieferanten. „Wir geben unsere Angebote nun viel schneller als früher ab“, sagt Stock. „Doch wenn wir den Auftrag bekommen, sparen wir noch mehr Zeit, denn wir müssen die bereits angelegten Vorgänge nur noch auslösen.“ Auftragsbestätigungen mit Lieferterminen für die Kunden, Bestellungen bei Lieferanten und die eigenen Fertigungspapiere werden so zügig erstellt. Durch eine gemeinsame Vorgangsnummer bleiben Dokumente und Vorgänge verknüpft. „Wenn wir Aufträge wiederholen müssen, kopieren wir die gesamte Struktur und können sie als neuen Vorgang wiederverwenden“, berichtet Stock.

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