Ist KI der nächste Paradigmenwechsel?

Bisher basiert die Steuerung von Maschinen und Anlagen auf regelbasierten Methoden, die in SPSen von einem Menschen programmiert werden. Auf der Hannover Messe zeigte Omron mit seinem Forpheus – einem Tischtennis spielenden Roboter – die Anwendung einer Steuerung, die die klassische SPS um KI-Mechanismen ergänzt. Ist das nur ein neues Feature oder verändert KI die Welt der Maschinensteuerung grundlegend?

Omron Adept Technologies GmbH
Künstliche Intelligenz in der Anwendung: Auf der Hannover Messe zeigte Omron einen Tischtennis spielenden Roboter auf Basis einer Maschinensteuerung, die klassische Steuerungsmethoden mit KI-Methoden kombiniert.

KI ist heute schon allgegenwärtig: Viele Internetgrößen wie Google, Amazon, Apple, Facebook oder IBM entwickeln mit Hochdruck an KI und holen sich die besten Köpfe der KI-Disziplin ins Silicon Valley. In Analyse-Anwendungen, zur Bildanalyse oder in medizintechnischen Anwendungen sind KI-Algorithmen bereits in kommerziellen Systemen implementiert. IBMs Watson ist in den letzten Monaten auch im industriellen Kontext öfter zu sehen – in der Regel im Zusammenhang mit cloudbasierenden Analysen von Produktionsdaten.

 

Omron ist nun der erste mir bekannte SPS-Anbieter, der KI in eine Steuerung implementiert. Derzeit befindet sich das Produkt in der Pilotphase. Wer sich mit der Thematik beschäftigt wird schnell auf viele erstaunliche Anwendungen von KI stoßen, die die Möglichkeiten der Technologie deutlich machen. Doch ist KI auch geeignet, die regelbasierenden Steuerungsstrategien zugunsten selbstlernender Methoden zu ersetzen? Das Problem einiger KI-Methoden ist die Tatsache, dass der entstehende Maschinencode für Menschen nicht mehr kontrollierbar ist. Entwickler würden schlichtweg nicht mehr wissen, warum eine Maschine das tut, was sie tut – auch wenn sie es vielleicht besonders gut tut. Was bedeutet dies jedoch für Themen wie beispielsweise Safety?

Das Potenzial von KI im Maschinenbau ist nicht von der Hand zu weisen. Ich wage daher die Vorhersage, dass uns dieses Thema in den kommenden Jahren dauerhaft beschäftigt.

Ihr Kai Binder
Chefredakteur
(kbinder@sps-magazin.de)


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