(Retro)fit für Industrie 4.0

Neue Generation an Panel-SPSen

(Retro)fit für Industrie 4.0

Mit der neuen Generation der TX-Baureihe von Turck können anspruchsvolle Prozesse und Applikationen gesteuert und visualisiert werden. Aufgrund etlicher Schnittstellen und dem integrierten OPC-UA-Server sind die Kombigeräte aus HMI und Steuerung für die Zukunft der Automatisierung gut aufgestellt. Insbesondere Kunden, die mit einer vielseitigen Lösung unterschiedliche Applikationen umsetzen wollen, können mit den neuen Geräten ihre Lagerhaltung übersichtlich halten. Für Anwendungen, die keine Steuerungsfunktion benötigen, finden sich in der TX-Baureihe auch reine Anzeigegeräte.

Das TX700 kann als Master in fünf Netzwerken eingesetzt werden, als Slave oder Server unterstützt es Modbus TCP, – RTU oder OPC UA. (Bild: Hans Turck GmbH & Co. KG)

Vielsprachigkeit und Übersetzungskompetenzen werden in der Welt der Industrieautomation zunehmend benötigt. Zur Anbindung von Maschinen mit Büro- bzw. IT-Netzen oder Cloud-Diensten sind heute moderne Sprachen und Protokolle wie OPC UA gefordert. Doch nur, weil es praktisch ist, Probleme in der eigenen Produktion auch aus der Ferne zu diagnostizieren, wird niemand den bisherigen Maschinenpark veräußern. Wieso sollte man eine funktionierende Ventilinsel oder einen Industriedrucker nur auf Grund seiner betagten RS232-Schnittselle abschaffen? Das ist weder effizient noch notwendig. Smarte Automatisierung bedeutet nicht, alles Bestehende aus den Hallen zu reißen, sondern das Bewährte um die Vorteile und Nutzwerte moderner Systeme zu ergänzen.

Komponenten für moderne Automatisierung

In Retrofit-Projekten werden häufig bestehende Aktorik und mechanische Komponenten weiterverwendet und durch zeitgemäße Sensorik und Steuerungstechnik ergänzt. So lösen dann z.B. moderne HMI einfache Drucktaster oder kundenspezifische Steuerungs-Panels ab. Auf diese Entwicklung hat Turck die neue HMI/SPS-Baureihe TX700 ausgerichtet. Das Touchdisplay erhöht gegenüber einfachen Drucktastern und analogen Reglern die Flexibilität. Direktes visuelles Feedback verbessert die Nutzerfreundlichkeit und erlaubt die Anzeige von Zusatzdaten vor Ort, z.B. Füllstände, Temperaturen oder Drücke. Die Anzeige von Histogrammen oder fälligen Wartungsarbeiten erhöhen schon ohne ausgefeilte Konzepte zur vorausschauenden Wartung die Verfügbarkeit von Maschinen. Auch die Schnittstellen der neuen Geräte folgen dieser Strategie: Wie schon die Modelle der TX500-Reihe können die TX700 ohne zusätzlichen Lizensierungsaufwand ab Werk als Master in den Netzwerken Profinet, Ethernet/IP, Modbus TCP, Modbus RTU und CANopen eingesetzt werden. In beiden Modbus-Netzen ist auch der Einsatz als Slave möglich. Als physikalische Schnittstellen stehen drei Ethernet-Ports, eine serielle Schnittstelle, zwei USB-Ports und ein SD-Karten-Slot zur Verfügung. Mit den drei Ethernet-Ports lässt sich die unterschiedliche Ethernet-Kommunikation ins Firmennetzwerk oder zu Cloud Services physikalisch hart von der Realtime-Kommunikation mit I/Os im Maschinen- und Anlagennetzwerk trennen. Die drei RJ45-Buchsen sind außerdem hilfreich, um zusätzlich einen Wartungs-PC anzuschließen oder durch Brückung von zwei Ports einen Switch für Linientopologien zu etablieren. Das TX700 ist mit Bildschirmdiagonalen von 5, 7, 10, 15 und 21″ erhältlich.

Passt sich der Anwendung an: Das TX700 ist mit Bildschirmdiagonalen von 5, 7, 10, 15 und 21″ erhältlich. (Bild: Hans Turck GmbH & Co. KG)

Leistung für anspruchsvolle Prozesse

Im Unterschied zu den Vorgängern arbeiten die TX700-Geräte mit einem Real-Time-Linux-Betriebssystem statt Windows Embedded. Das ermöglicht in Verbindung mit der gesteigerten Prozessorleistung Applikationen mit aufwändigen Visualisierungen und vielen Teilnehmern im Ethernet-Netzwerk. Das Glasdisplay verfügt über eine kapazitive Touch-Funktion und Gestensteuerung. Neben dem Einsatz als SPS und HMI können Anwender die Geräte auch als IoT-Gateway verwenden. Möglich macht das der integrierte OPC-UA-Server, der die Übertragung an übergelagerte Systeme erlaubt. Monitoring der Maschinenzustände und Prozesse über Cloud-Dienste bis hin zur Auswertung der Daten zur vorausschauenden Wartung werden so erleichtert. Noch einfacher wird zukünftig die Anbindung an die hauseigene Turck-Cloud. In Codesys können dann über Checkboxen Werte und Variablen zur Übertragung in die Cloud definiert werden, die dann sicher über das verschlüsselte Protokoll Kolibri erfolgt. Wer das Protokoll MQTT zur Übertragung seiner Maschinendaten an eine andere Cloud nutzen will, kann schon jetzt fertige MQTT-Funktionsbausteine für Codesys erwerben und nutzen.